Wir nutzen den Brückentag für eine kurze Erholungspause. Daher ist unser Büro am 04.10.2024 geschlossen. Anrufe werden nicht entgegengenommen und Mails nicht gelesen.
Ab 07.10.2024 sind wir wieder wie gewohnt für Sie da.
Wir nutzen den Brückentag für eine kurze Erholungspause. Daher ist unser Büro am 04.10.2024 geschlossen. Anrufe werden nicht entgegengenommen und Mails nicht gelesen.
Ab 07.10.2024 sind wir wieder wie gewohnt für Sie da.
Nach rund zwei Jahren intensiver Vorbereitung ist es endlich soweit: Die calaidoskop Akademie für systemische Bildung wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) akkreditiert.
Seit 2011 bieten wir im calaidoskop Institut und Praxis als Mitglied der DGSF systemische Beratung, Therapie und Supervision an. Aus unserer langjährigen Arbeit erwuchs der Wunsch, unsere Erfahrungen auch an angehende Berater*innen und Therapeut*innen weiterzugeben.
13 Jahre später geht dieser Wunsch nun in Erfüllung. Im Herbst dieses Jahres beginnt in unserer calaidoskop Akademie für systemische Bildung in Leipzig der erste Durchgang unserer dreijährigen DGSF-zertifizierten Weiterbildung „Systemische Therapie und Beratung“. In Magdeburg folgt im Frühjahr 2025 die zweijährige Weiterbildung „Systemische Beratung“ (DGSF). Zertifzierte Weiterbildungen für Systemische Supervision sowie Systemische Beziehungstherapie, Paartherapie und -beratung sind in Planung.
Die Akkreditierung unserer Akademie durch die DGSF ist ein nächster Schritt in der Entwicklung des calaidoskop. Wir danken dem gesamten calaidoskop-Team für seine Leidenschaft und den unermüdlichen Einsatz, den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der DGSF-Geschäftsstelle sowie allen Teilnehmer*innen, Partner*innen und Unterstützer*innen, die uns auf diesem Weg begleitet haben.
Mit der Akkreditierung blicken wir zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns darauf, weiterhin innovative und praxisnahe Bildungsangebote zu schaffen, die den hohen Standards der DGSF entsprechen. Gemeinsam möchten wir die systemischen Haltungen weitergeben – im Sinne der bestmöglichen Unterstützung und Entwicklung für unsere Teilnehmer*innen und deren zukünftige Klient*innensysteme.
In der Woche vom 22. – 28.07.2024 bleibt unsere Praxis geschlossen. Unser Telefon ist in dieser Zeit nicht besetzt. Schicken Sie uns daher Ihr Anliegen gerne per Mail unter Angabe Ihrer Telefonnummer. Wir melden uns ab der Woche vom 29.07.2024 bei Ihnen zurück.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Sommerzeit!
Ihr Team des calaidoskop
Scham und Sexualität – Gespräche über zwei Tabus
von Alexandra Klein. Kommunikationspsychologin und Referentin für sexuelle Bildung im calaidoskop
Mein Studium zur Kommunikationspsychologin beendete ich mit meiner Bachelorarbeit zum Thema “Ressource statt Einschränkung? – Vom Umgang mit sexueller Scham in Liebesbeziehungen”.
Während meines Praktikums im calaidoskop führte ich dazu mit Freiwilligen zwei Gruppendiskussionen und einen Workshop durch – den Beitrag dazu von 2022 lesen Sie hier.
Was mich interessierte: Wie mit sexueller Scham umgehen, ohne sie zu leugnen oder zu unterdrücken?
Ich freue mich, nun als Referentin für sexuelle Bildung in unserem Team von den Ergebnissen zu berichten.
Gemeinsam mit den sechs Teilnehmerinnen wollte ich herausfinden:
Sexuelle Scham hilft uns dabei, unsere eigenen Grenzen zu erkennen. Wenn wir auf sie hören, kann sie uns dazu veranlassen, mit unseren Sexualpartner*innen über Sexualität und Scham zu sprechen und damit einen Raum für Kommunikation öffnen. Dadurch können wir uns unseren Partner*innen noch näher fühlen und unsere Bindung stärken. Gleichzeitig kann eine gewisse Portion Scham für sexuelle Spannung sorgen.
2. Strategien im Umgang mit sexueller Scham in Liebesbeziehungen
Eher ungesunde Strategien:
Gesunde Strategien:
3. Nutzen des Workshops
Die Teilnehmerinnen nahmen sich aus dem Workshop Folgendes mit:
Hilfreich bei alledem: “Ehrliche Kommunikation als Geschenk betrachten” (Zitat einer Teilnehmerin)
Die Untersuchung im Rahmen meiner Bachelorarbeit stellt keineswegs allgemeingültige Aussagen zur Verfügung. Das liegt u.a. an der Homogenität der Teilnehmerinnen (junge Erwachsene zwischen 22 und 27 Jahren) sowie an der Gruppengröße von 6 Personen. Sie kann jedoch als Basis für vertiefende Forschung zum Thema dienen. Zum Beispiel um herauszufinden, …
Außerdem können die Ergebnisse den Austausch zu Sexualität und Scham anregen – um beide Tabus ein Stück aufzubrechen.
Das Ziel dieser Untersuchung sowie meiner Arbeit im calaidoskop ist und bleibt, Menschen dabei zu unterstützen, sich mit sich und ihrer individuellen Sexualität wohlzufühlen.
Als Referentin für sexuelle Bildung im calaidoskop habe ich das Glück, mein Wissen und meine Begeisterung für sexuelle Bildung an Kinder, Jugendliche und Fachkräfte im sozialen Bereich sowie an Eltern weiterzugeben. Dazu arbeite ich im Rahmen von Workshops, Teamtagen, Weiterbildungen oder Informationsabenden mit diesen Zielgruppen zu Themen wie kindlicher Sexualität, Jugendsexualität, Kinderschutz, Schutzkonzepte sowie Sexualität und sogenannte Behinderung.
Eine Übersicht über unsere aktuellen Seminare und Weiterbildungen finden Sie unter unserer Rubrik Bildung. Über unsere Weiterbildungsthemen können Sie sich in unserem Themenkatalog informieren.
Das sogenannte ‚Jungfernhäutchen’ zieht seit jeher viel Aufmerksamkeit auf sich. Dabei steckt bereits im Namen viel Irreführendes. Er enthält zunächst den Begriff ‚Jungfer’, welcher laut Dudendefinition bedeutet:
Der zweite im Namen enthaltene Begriff ‚Häutchen’ verfehlt ebenfalls die korrekte Bezeichnung, von dem was eigentlich dahintersteckt: Einem Schleimhautkranz, der den Übergang zwischen Vulva, also dem äußeren Teil und Vagina, also dem inneren Teil des Geschlechtsorganes, darstellt.
Auch der im wissenschaftlichen und medizinischen Kontext vielfach verwendete Begriff ‚Hymen’ (altgriechisch ὑμήνhymḗn) bedeutet übersetzt „Haut, Häutchen“ und ist auf den aus der griechischen Mythologie stammenden Gott der Ehe ‚Hymenaios’ zurückzuführen.
Besser geeignet, um zu benennen worum es sich handelt, ist der Begriff ‚vaginale Korona’. Übersetzt bedeutet dieser ‚Krone der Vagina’ und beschreibt eine dünne, dehnbare Hautfalte zwischen Vulva und Vagina. Diese hat anatomisch gesehen eher eine kranzförmige Struktur von wenigen Millimetern Höhe und kommt in vielen verschiedenen Ausprägungen vor.
verschiedene mögliche Ausprägungen der vaginalen Korona – eigene Darstellung
Die Vorstellung des ‚Häutchens’, welches beim ersten vaginalen Geschlechtsverkehr durchstoßen wird und bis dahin wie eine Art Frischhaltefolie oder Membran einen anatomischen Beweis für ‚Jungfräulichkeit‘ darstellt, ist damit schlichtweg falsch. Dieses Konzept befeuert zudem die im Patriarchat verankerte Annahme, dass zu weiblicher Sexualität ausschließlich penetrativer Sex gehören würde. Dabei ist weiblicher Sex so vielfältig wie die Ausprägungen der vaginalen Korona selbst.
Ein weitere Mythos besagt, dass die vaginale Korona beim ersten Geschlechtsverkehr immer reißt und blutet. Es lässt sich allerdings anhand ihrer Beschaffenheit nicht ablesen, ob eine Person bereits vaginalen Geschlechtsverkehr hatte oder nicht. Zum einen, weil die vaginale Korona dabei nicht unbedingt verletzt wird, zum anderen, weil Verletzungen dieser auch durch andere Aktivitäten, wie etwa beim Sport, auftreten können.
Der physische Widerstand, der teilweise beim vaginalen Geschlechtsverkehr spürbar ist, entsteht oft durch eine angespannte Vaginal- und/oder Beckenbodenmuskulatur. Sollte es beim ersten Eindringen in die Vagina zu einer Blutung kommen, resultiert diese meist aus kleinen Rissen in der Vaginalwand und nicht aus Verletzungen der vaginalen Korona. Grund dafür kann fehlende Feuchtigkeit sein, die sich beispielsweise aus Aufregung oder Anspannung ergibt. In der vaginalen Korona selbst befinden sich kaum Blutgefäße. Selbst, wenn sie reißen sollte, kann sie meist schnell wieder heilen.
Sollte doch der seltene Fall eintreten, dass die vaginale Korona nahezu zugewachsen ist und den Vaginaleingang verschließt, nennt sich dies ‚Hymenalatresie‘ und erfordert eine operative Öffnung, um beim Eintreten der Menstruation einen Blutstau zu verhindern.
CN: Nennung sexualisierte Gewalt
Die Vorstellung, die sogenannte ‚Jungfräulichkeit‘ sei für andere Menschen prüfbar, ist der häufigste Grund, warum sich Personen einer ‚Hymenrekonstruktion’ bzw. ‚Revirgination‘ unterziehen.
Die Nachfrage diesbezüglich besteht insbesondere aufgrund weit verbreiteter Fehlinformationen über die vaginale Korona. Diese chirurgischen Eingriffe zielen darauf ab, die vaginale Korona (wieder-)herzustellen, um eine Blutung beim (erneuten) vaginalen Geschlechtsverkehr zu simulieren. Die Gründe für diese Entscheidung sind vielfältig und spiegeln individuelle, kulturelle und soziale Motive wider.
In einigen besonders patriarchal geprägten Familien- und Gesellschaftsstrukturen wird die ‚Jungfräulichkeit‘ als entscheidender Bestandteil der ‚weiblichen Ehre‘ betrachtet. Eine blutige Bettdecke in der Hochzeitsnacht wird fälschlicherweise als Beweis für die Unberührtheit der Braut betrachtet. In anderen Fällen kann die Rekonstruktion der vaginalen Korona eine Form der Traumabewältigung sein, insbesondere für Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben und deren Integrität und Selbstwertgefühl durch diese Erfahrungen beeinträchtigt wurden. Auch wird von einem Trend aus den USA berichtet, bei welchem dem*der Partner*in eine erneute ‚Entjungferung‘ zum Valentinstag geschenkt wurde.
Trotz der mangelnden Transparenz bezüglich der genauen Häufigkeit dieser Eingriffe deuten Expert*innen darauf hin, dass ihre Nachfrage zunimmt.
In Ländern, in denen voreheliche Enthaltsamkeit als gesellschaftlich erwartet gilt, wird der Eingriff von der medizinischen Fachwelt verurteilt, bzw. ist verboten.
In Deutschland wird die Hymenalplastik als Teil der kosmetischen Genitalchirurgie betrachtet, die ohne medizinische Indikationen durchgeführt wird. Streng genommen handelt es sich bei dem Eingriff sogar um Körperverletzung, bzw. Genitalverstümmelung.
CN: Konkrete Beschreibung operativer Eingriffe am Genital
Bei der Durchführung von Hymenalplastiken kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Eine gängige Methode besteht darin, die Schleimhautfalten unter örtlicher Betäubung einzuritzen, bis sie bluten, und sie dann enger wieder zusammenzunähen. Eine alternative Technik beinhaltet das Einsetzen von Gelatinekapseln, die mit einer blutähnlichen Flüssigkeit gefüllt sind. Diese Kapseln lösen sich während des vaginalen Geschlechtsverkehrs auf und erzeugen die gewünschte Blutung. Wenn nicht genügend Gewebe der vaginalen Korona vorhanden ist, kann es erforderlich sein, auch Teile der Schleimhaut zu vernähen. Diese Vorgehensweise kann jedoch zu Entzündungen und Narbenbildung bis hin zu neurologischen Störungen und einem Rückgang der sexuellen Empfindlichkeit führen.
Die Kosten für eine Hymenalplastik können erheblich sein. Der Preis für den Eingriff variiert in europäischen Ländern derzeit zwischen 500 und 4.000 Euro. Diese hohen Kosten, gepaart mit der Verweigerung von Ärzt*innen, den Eingriff durchzuführen, haben zur Folge, dass einige Personen die sogenannte ‚Revirgination‘ bei unzureichend ausgebildeten Anbietern und unter unhygienischen Bedingungen vornehmen lassen. Dies birgt zusätzliche Risiken für die Gesundheit der betroffenen Personen.
In ethischer Hinsicht ist die Hymenalplastik äußerst umstritten. Einige argumentieren, dass sie als Form der Körperautonomie und Selbstbestimmung betrachtet werden sollte, während andere sie als Verstärkung schädlicher kultureller Normen und Stereotypen ansehen. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Validität des vermeintlichen Beweises für Enthaltsamkeit, da Studien zeigen, dass Blutungen nach der ‚Rekonstruktion‘ der vaginalen Korona nicht garantiert sind.
Insgesamt bleibt die Hymenalplastik eine komplexe und kontroverse Angelegenheit, die eine sorgfältige Auseinandersetzung mit medizinischen, sozialen und ethischen Fragen erfordert. Um das Wohlbefinden der betroffenen Personen zu gewährleisten und die Grundlagen für eine informierte Entscheidungsfindung zu schaffen, ist eine umfassende Diskussion unerlässlich. Diese sollte eine kritischen Bewertung der kulturellen und sozialen Dynamiken beinhalten.
Eine Beziehungs– oder Sexualberatung kann bei Themen wie diesem hilfreich sein und unterstützen. Fragen Sie uns bei Bedarf gerne an.
Von Jannike Schmidt
Liebe Klient*innen, Teams und Interessierte,
mit einem Lächeln im Gesicht und voller Energie starten wir gemeinsam ins neue Jahr und sind wieder wie gewohnt für Sie erreichbar.
Wir wünschen Ihnen einen gelungenen Start in 2024.
Ihr Team des calaidoskop
Liebe Klient*innen, liebe Teams, liebe Interessierte,
auch wir lassen das Jahr im Kreise unserer Lieben ausklingen und tanken Energie für den Start in den Januar 2024. Daher ist unser Büro vom 25.12.2023 bis zum 02.01.2024 nicht besetzt. E-Mails werden in dieser Zeit weder gelesen noch beantwortet. Kursbuchungen werden erst ab 03.01.2024 bestätigt.
Bereits vereinbarte Termine finden planmäßig statt.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und einen gesunden Jahresausklang!
Ihr Team des calaidoskop
In der Woche vom 07. – 13.08.2023 bleibt unsere Praxis geschlossen. Unser Telefon ist in dieser Zeit nicht besetzt. Schicken Sie uns daher Ihr Anliegen gerne per Mail unter Angabe Ihrer Telefonnummer. Wir melden uns ab der Woche vom 14.08.2023 bei Ihnen zurück.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Sommerzeit!
Ihr Team des calaidoskop
Wir alle sind genauso verschieden und vielfältig wie unsere Beziehungsformen, in denen wir leben und wegen derer wir in herausfordernden Situationen eine Beratung in Anspruch nehmen. Die Bezeichnung “Paarberatung” greift allerdings besonders für polyamore Lebensmodelle zu kurz. “Beziehungsberatung” öffnet den Raum für individuelle Formen der Liebe und ihre Themen. Eine unserer Kolleg*innen besuchte vor kurzem eine Fortbildung dazu und brachte wichtige Anregungen für die Beratung von Menschen, die einvernehmlich nicht monogame Beziehungen führen, mit in unsere Praxis und unser Team. Gemeinsam mit Prof. Dr. phil. Agostino Mazziotta widmeten sich die Teilnehmenden dem Thema “Liebe, wie sie dir gefällt…: Die Vielfalt der Liebes- und Lebensmodelle in der (Partner*innen)Beratung”. Besonders das Hinterfragen der eigenen Werte und Einstellungen in Bezug auf Polyamorie stand dabei im Fokus.
Unsere Berater*innen sind auch für Sie da, wenn Sie sich in Ihrer Beziehung Unterstützung und einen wertschätzenden Blick von außen wünschen.
Unsere Praxis bleibt vom 23.12.2022 bis zum 01.01.2023 geschlossen. Terminanfragen und vorgenommene Buchungen können wir daher erst ab 02.01.2023 bearbeiten.
Das Team des calaidoskop Leipzig wünscht Ihnen und Ihren Familien besinnliche Festtage und die Zeit, etwas zu entschleunigen und neue Energie zu tanken.
Bleiben Sie gesund und lassen Sie uns 2023 unseren gemeinsame Weg fortsetzen.