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Orgasmusstörung

Orgasmusstörungen

Orgasmusstörungen werden auch „gehemmter Orgasmus“ genannt. Dabei tritt der Orgasmus gar nicht, vorzeitig oder nur verzögert auf. Sie kommen bei Frauen häufiger vor, als bei Männern.

Als „Störung“ wird der gehemmte Orgasmus nur bezeichnet, wenn mindestens eine*r der beiden Partner*innen mit ihm unzufrieden ist und er als Mangel erlebt wird. Die Ursachen können vielfältig sein. Erforderlich ist zunächst eine organmedizinische Abklärung durch die Gynäkologie. Falls keine organische Ursache für eine Orgasmusstörung gefunden werden kann, können psychische Gründe vorliegen. Besonders wenn die Störung nur in bestimmten Situationen auftritt und teilweise möglich ist, hat sie meist psychogene Ursachen.

Orgasmusstörung aus der systemischen Perspektive

In der systemischen Beratung/Therapie gehen wir davon aus, dass jedes Verhalten (auch Orgasmusstörungen) einen Grund hat und dass es einen sinnvollen Nutzen dafür gibt. Dabei bezeichnen wir als Berater*innen den gehemmten Orgasmus nicht als Störung, sondern sind gespannt darauf, wozu er hilfreich ist. Das mag im ersten Moment paradox klingen. Aber die Ursachen für sexuelle Störungen liegen meist viel tiefer, als wir denken. Und oft wird über unsere Sexualität etwas ausgetragen, wobei unser Problem ganz woanders liegt.

Ejaculatio praecox / Orgasmusstörung bei Männern

Dies bezeichnet den vorzeitigen Samenerguss. Beziehungsweise die „Unfähigkeit die Ejakulation ausreichend zu kontrollieren, damit der Geschlechtsverkehr für beide Partner befriedigend ist“.

Hier funktioniert die ungestörte Masturbation oft hervorragend und es kommt zu keinem vorzeitigen Samenerguss. Erst mit der Partnerin wird der Orgasmus beeinträchtigt.

Es lässt sich allgemein sagen, dass Männer, die unter Angst oder Stress stehen, Probleme beim Sex haben. Dies ist eine vollkommen natürliche und gesunde Reaktion des Körpers. Unter Stress ergibt es wenig Sinn sich fortzupflanzen, weil man sehr verletzlich und angreifbar ist. Dies hätte uns vor einigen 1000 Jahren das Leben gekostet. Männer reagieren verschieden auf Stress: entweder sie werden schlaff, bevor sie kommen (Erektionsstörungen), oder sie kommen vorzeitig.

Der größte Faktor hierfür ist also immer Stress. Dieser kann nun aus ganz verschiedenen Gründen entstehen. Weil er Performancedruck hat, oder die Angst nicht zu genügen. Nicht wenige Männer fokussieren sich auf ihre Partnerin und übernehmen die Verantwortung dafür, dass sie Spaß hat, obwohl dies nicht ihre Aufgabe ist. Damit setzen sie sich enorm unter Druck und können, wenn dieser zu hoch wird, den Orgasmus nicht aufhalten.

Da sich die Störungen bei Männern und bei Frauen verschieden äußern, schauen wir sie uns nacheinander an:

Orgasmusstörung bei Frauen

Wenn die Ursachen nicht organisch zu erklären sind, liegen sie häufig in der Beziehung. Frauen sind sehr kontextsensibel, was bedeutet, dass sich viele äußere Faktoren auf ihre Erregung auswirken. Paarkonflikte können sich damit auf ihren Orgasmus auswirken. Vermutlich kennen Sie es gut, dass Sie keine Lust auf Sex haben, wenn noch ein ungelöster Streit in der Luft liegt. Oft ist dieser Streit aber nicht so präsent, sondern köchelt schon eine Weile unbewusst vor sich hin. Sie nehmen ihn nicht bewusst wahr, aber er ist da. Anstatt sich mit ihm auseinanderzusetzen, reagiert Ihr Körper auf ihn. Ohne zu wissen, was genau los ist, stellt sich bei Ihnen ein ungutes Gefühl ein und Sie sind nicht in der Lage, einen Orgasmus zu erleben.

Wenn Frauen zudem Intimität, das Gefühl von Zuneigung oder Vertrauen fehlt, fällt es schwer, sich auf den Sex einzulassen und sich so zu entspannen, dass die Erregung wächst, bis es zum Orgasmus kommt. Eine Voraussetzung für einen Orgasmus, ist die immer größer werdende Erregung. In langen Beziehungen nimmt die sexuelle Aufregung und damit auch die Lust, mit der Zeit ab. Dieser kann man durch das entdecken von neuen lustvollen Interessen entgegenwirken. Dafür ist die Kenntnis eigener sexueller Fantasien notwendig. Frauen, denen der Bezug zu ihrer Sexualität und damit auch zu ihren sexuellen Vorstellungen fehlt, haben in langen Partnerschaften Schwierigkeiten, beim Sex so erregt zu werden, dass ein Orgasmus möglich wird.

Wie bei Männern führen auch hier Ängste zu Anspannungen, die Orgasmen unmöglich machen. Das können Gewissensängste oder Beziehungsängste in einer schwierigen Phase oder nach einem Streit sein. Oft sind diese Ängste aber nicht so klar an der Oberfläche, sondern von der Betroffenen nicht auszumachen.

Sexuelle Störungen sind so individuell, wie Ihre Sexualität selbst. Oft ist es unmöglich eigenständig herauszufinden, was die Gründe dafür sind oder Lösungswege zu finden. Man ist in dem Problem gefangen und sieht keinen Ausweg mehr.

Wenn Sie unzufrieden mit Ihrer Sexualität sind und gerne etwas verändern würden, um sich und Ihren Körper wieder lustvoll zu erleben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir sind für Sie da und schauen uns Ihr Problem ganz genau an, bis wir gemeinsam herausgefunden haben, welchen Sinn es hat und wie Sie damit so umgehen können, dass Sie Ihre Sexualität wieder frei ausleben können – so, dass sie Ihnen beiden Spaß macht.

Vaginismus - Sexualberatung Leipzig

Vaginismus

Vaginismus ist die Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur, sodass die Penetration unmöglich ist oder große Schmerzen verursacht. Vaginismus kann von Beginn an oder auch erst nach einer Zeit auftreten, in der die Sexualität ausgelebt werden konnte.

Im Systemischen gehen wir davon aus, dass jedes Verhalten (auch Schmerzen beim Sex) einen Grund hat und dass es einen sinnvollen Nutzen dafür gibt. Dabei bezeichnen wir als Beraterinnen und Berater den Vaginismus nicht als Störung, sondern sind gespannt darauf, wozu er gut ist. Das mag im ersten Moment paradox klingen, aber die Ursachen für sexuelle Störungen liegen meist viel tiefer, als wir denken. Und oft wird über unsere Sexualität etwas ausgetragen, wobei unser eigentliches Problem ganz woanders liegt.

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Erregungsstörungen

Erregungsstörungen

Erregungsstörung – Was ist das?

Bei Erregungsstörungen funktioniert, wie der Name schon sagt, die sexuelle Erregung nicht so, wie geplant. Dazu zählt die erektile Dysfunktion beim Mann, also dass er „keinen hoch bekommt“, sowie ein Mangel an vaginaler Lubrikation bei der Frau, die „nicht feucht wird“.

Schauen wir uns die Erregungsstörung beim Mann an.

Es herrscht das Vorurteil: „Er kann immer“. Männer können immer, Männer wollen immer. Das ist falsch und diese beiden Faktoren hängen eng zusammen. Hinter der Erektionsstörung steckt häufig eine Luststörung. Oft ist es eine Kombination aus weniger Lust und dem damit verbundenen Erektionsverlust. Auch Männern ist häufig nicht bewusst, dass sie diesen Sex nicht wollen. Doch das ist meist der Grund dafür, warum die Erektion nachlässt.

Die beziehungsdynamische Seite

Lustempfinden ist eine persönliche Bewertung. Es hängt davon ab, ob man emotional und kognitiv angesprochen wird. In langjährigen Beziehungen wird der Sex vorhersehbar und dadurch weniger interessant. Oft fällt es schwer mit der Partnerin über andere sexuelle Wünsche zu reden, als die bereits bekannten. Stattdessen wird die Lust in einen verborgenen Bereich verlagert. Dies kann zum Beispiel Pornografie und Masturbation sein. Da dieser Bereich die Bedürfnisse erfüllt, die der Partnerin verborgen bleiben, verstärkt sich Luststörung bei Sex mit ihr – es bleibt langweilig oder wird noch schlimmer. Eine Lösung kann hier sein, zu fragen auf was genau man keine Lust mehr hat und „auf welchen Sex hätten Sie denn Lust?“ Durch das Ausleben der Bedürfnisse, lässt die Erregungsstörung schnell nach.

Verantwortung

Häufig tritt es in Beziehungen auf, dass der Mann sich verantwortlich für die Befriedigung der Frau fühlt. Das nehmen Frauen gerne an und somit geben sie ihre Verantwortung ab. Das hat fatale Folgen, denn nun lastet auf ihm enorm viel Druck. Unter Druck ist es schwierig, sexuell erregt zu werden und zu bleiben. Erektionen gelten als Ausdruck von Männlichkeit. Wenn er diese verliert, fühlt er sich unmännlich und hat entsprechend weniger Lust. Er kommuniziert, dass er keine Lust hat, wobei der eigentliche Grund der Vermeidung, die Angst vor dem Verlust der Reaktion ist. Wer will schon, dass einem das öfter passiert?

Die Erwartungen seiner Partnerin und auch deren Schonung werden wichtiger, als die eigenen Bedürfnisse. Dass sie keinen Spaß hat ist für ihn das schlimmste, was passieren kann. Schließlich ist es seine Verantwortung. Allerdings ist er damit insgeheim unzufrieden. Die Erregungsstörung ist ein Hinweis auf ein berechtigtes Bedürfnis: er will nicht die alleinige Verantwortung tragen. Er will aber auch eine offene Auseinandersetzung vermeiden. Deshalb entwickelt er unbewusst aus „Protest“ die Störung: „ja, ich habe ein Erektionsproblem, aber auf das was du willst habe ich auch keine Lust!“.

Ambivalenz Psyche und Körper

Stellen wir uns ein altmodisches Paar vor. Sie will erobert werden. Er soll sie erst ein wenig umwerben und dann kommt es zum Geschlechtsverkehr. Das hat anfangs gut funktioniert. Mit der Zeit wünscht er sich jedoch, dass sie auch Interesse zeigt. Er verbindet ihre gemeinsame Sexualität zunehmend mit Anstrengung und Frust. Er möchte allerdings Ärger vermeiden. Um dies zu tun, initiiert er noch gelegentlich Sex, als eine Kompromisshandlung. Dabei fällt es ihm aber zunehmend schwerer die Erektion zu halten und er bekommt keinen Orgasmus mehr. Hier verhalten sich Körper und Psyche gegensätzlich. Im Kopf ist er verständnisvoll, akzeptiert ihre Ansichten und versucht darauf einzugehen. Sein Körper hat keine Lust darauf zu viel Verständnis zu zeigen. Nach außen hin verhält er sich angepasst, der Protest läuft über die Erregungsstörung.

Auch hier wäre es eine Option, offen mit der Partnerin zu reden und ihr von den eigenen Bedürfnissen zu erzählen. Allerdings fällt dies Paaren oft schwer und sie haben nicht das Gefühl, dass ihr/e Partner/in sich darauf einlässt. Zudem wollen sie ihre/n Partner/in nicht verletzen. Hier kann ein/e Berater/in helfen, die allparteilich ist und sich Ihr Problem ganz genau anschaut, bis Sie gemeinsam herausgefunden haben, welchen Sinn es hat und wie Sie damit so umgehen können, dass Sie Ihre Sexualität wieder frei ausleben können – so, dass sie Ihnen beiden Spaß macht.

Wenn Sie unzufrieden mit Ihrer Sexualität sind und gerne etwas verändern würden, kontaktieren Sie uns gerne. Wir sind für Sie da.

Keine Lust auf Sex

Appetenzstörungen (Luststörungen)

Luststörungen sind die am weitesten verbreiteten Sexualstörungen und gehen teilweise auch mit anderen Problemen wie Erektionsschwierigkeiten einher. Lustlosigkeit bezeichnet einen Mangel an sexuellem Verlangen. Hier wird die sexuelle Aktivität selten oder gar nicht initiieren – eben einfach, weil man keine Lust verspürt.

Luststörung / Appetenzstörung / keine Lust auf Sex / Libidostörung

Ein wichtiger Fakt, den die meisten Menschen nicht kennen ist folgender: Lustlosigkeit ist in einer langen Partnerschaft etwas vollkommen Normales. Sex ist kein biologischer Trieb. Er ist nicht natürlich gegeben. Die meisten Menschen glauben, die Lust auf Sex entsteht einfach so. Aber das stimmt nicht. Ganz im Gegenteil: die sexuelle Unlust entsteht einfach so.

Als „Störung“ wird dies nun bezeichnet, wenn mindestens einer der beiden Partner mit der Lustlosigkeit unzufrieden ist und sie als Mangel erlebt wird. „Ich hätte ja so gerne Lust auf Sex, aber sie ist einfach nicht da!“ Wenn die Lustlosigkeit nicht von allein behoben werden kann, sucht man sich professionelle Hilfe.

häufige Ursachen für Luststörungen

Was steckt nun dahinter und warum haben wir Luststörungen, wenn wir doch eigentlich Sex haben wollen?

Im systemischen gehen wir davon aus, dass jedes Verhalten (auch mangelndes sexuelles Verlangen) einen Grund hat und dass es einen sinnvollen Nutzen dafür gibt. Dabei bezeichnen wir als Berater die Lustlosigkeit nicht als Störung, sondern sind gespannt darauf, wozu sie gut ist. Das mag im ersten Moment paradox klingen. Aber die Ursachen für sexuelle Störungen liegen meist viel tiefer, als wir denken. Und oft wird über unsere Sexualität etwas ausgetragen, wobei unser Problem ganz woanders liegt.

Häufige Ursachen sind:

  • Unzufriedenheit in der Partnerschaft
  • überkritische Selbstbewertung des eigenen Körpers (Wenn ich mich selbst nicht schön finde, kann ich mich nicht fallen lassen.)
  • Kontextfaktoren (das Begehren der Frau wird von nichtsexuellen Bedürfnissen bestimmt, also zum Beispiel ob Beziehungswünsche wie Intimität und Vertrauen erfüllt werden)
  • Keine positive Einstellungen zu den eigenen sexuellen Fantasien (wenn diese nicht akzeptiert werden (von sich selbst, gesellschaftlich oder vom Partner), bewertet man sie und sich selbst negativ, statt sie auszuleben. So stellt sich Lustlosigkeit ein.)

Beratung oder Therapie als möglicher Ausweg / Sexualberatung / Sexualtherapie / Paarberatung / Paartherapie /

Meist kennen wir die Ursachen nicht. Wir wissen nicht, dass wir uns insgeheim etwas anderes von unserem Partner wünschen. Und wir wissen nicht, dass die sexuelle Lustlosigkeit uns nur davor schützt, uns mit einem Problem auseinanderzusetzen, welches unangenehmer ist, als die Störung. Für das Problem „kann ich ja nichts“. Und damit stellt es für innere Konflikte oft eine perfekte Lösung dar.

Diese gilt es in einer Beratung oder Therapie aufzudecken. Die Muster hinter dem Verhalten zu erkennen und so in der Lage zu sein, die eigene Sexualität wieder lustvoll leben zu können. Weil der versteckte Hintergrund gelöst wird.

Meist heißt es nicht „ich will keinen Sex mit dir“, sondern: „ich will so keinen Sex mit dir“. Wir helfen Ihnen herauszufinden, auf welche Art und Weise Sie Ihre Sexualität leben wollen. Deshalb kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie mit Ihrer Sexualität unzufrieden sind und etwas verändern wollen. Wir sind für Sie da.